NANBU BIJIN Co., Ltd.
NANBU BIJIN Co., Ltd. ist eine traditionsreiche, familiengeführte Sake-Brauerei aus Ninohe in der Präfektur Iwate, deren Wurzeln bis ins Jahr 1902 zurückreichen. Ursprünglich aus der Sojasaucenherstellung hervorgegangen, begann Gründer Sueta Kuji mit der Sake-Produktion auf Basis dieser Fermentationstechniken und legte damit den Grundstein für die heutige Brauerei.
Nach frühen familiären Einschnitten, den Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs und der staatlichen Rationierung von Reis und Sake entwickelte sich das Unternehmen Schritt für Schritt weiter. Ein entscheidender Wendepunkt war 1951, als unter dem dritten Nachfolger Hideo Kuji die Zusammenarbeit mit den legendären Nanbu Tōji begann. In dieser Zeit entstand auch der Name Nanbu Bijin („Schönheit aus Nanbu“), der Herkunft und Eleganz des Sake vereint. Die Braukunst von Meisterbrauer Hajime Yamaguchi, geprägt von höchster Koji-Qualität und kompromisslosem Qualitätsdenken, bildet bis heute das technische Fundament der Brauerei.
In den 1960er- und 1970er-Jahren stand Nanbu Bijin im harten Wettbewerb mit Großbrauereien. Der Durchbruch gelang 1981 mit der Aufnahme in ein Konzept für „spezialklassifizierten Premium-Sake“, das den Fokus auf handwerkliche Spitzenqualität legte und Nanbu Bijin in japanischen Metropolen bekannt machte.
Ab den 1990er-Jahren setzte die fünfte Generation, angeführt von Kosuke Kuji, neue Impulse: technologische Weiterentwicklung, Internationalisierung und frühes Engagement im Sake-Export. Nanbu Bijin war Mitbegründer der Sake Export Association (SEA) und gehört zu den Pionieren des globalen Premium-Sake-Markts.
Seit 2001 firmiert das Unternehmen unter dem Namen NANBU BIJIN Co., Ltd. Ergänzend zur Sake-Produktion entstanden innovative, zuckerfreie Fruchtliköre aus regionalen Rohstoffen, darunter eine patentierte Umeshu-Herstellung. Heute steht Nanbu Bijin für die Verbindung von Tradition, Innovation, regionaler Landwirtschaft und internationalem Qualitätsanspruch.







Präfektur Iwate (岩手県)
Sake aus der Präfektur Iwate (岩手県) besitzt ein sehr eigenständiges Profil und wird in Japan hoch geschätzt – vor allem für Präzision, Reinheit und handwerkliche Disziplin. Die Besonderheiten lassen sich klar einordnen:
1. Nanbu-Tōji-Tradition – eine der bedeutendsten Brauschulen Japans
Iwate ist die Heimat der Nanbu Tōji, einer der renommiertesten Braumeister-Schulen Japans.
Typisch für diese Schule sind:
-
extrem sauberes Arbeiten
-
genaue Temperatur- und Gärkontrolle
-
Fokus auf technische Perfektion statt Effekthascherei
Viele Brauereien außerhalb Iwates beschäftigen bewusst Nanbu-Tōji – ein Qualitätssiegel.
2. Stilistik: klar, trocken, elegant
Iwate-Sake gelten als:
-
trocken bis fein-trocken (karakuchi)
-
sehr klar und strukturiert
-
mit präzisem, nicht aufdringlichem Umami
Im Vergleich zu:
-
Niigata → noch leichter
-
Akita → oft weicher
-
Hyōgo → kräftiger
ist Iwate nüchtern, ruhig und seriös – ein Sake für Kenner.
3. Kaltes Klima = langsame, saubere Fermentation
Iwate liegt im Norden Honshūs und hat:
-
kalte Winter
-
große Temperaturunterschiede
-
lange Gärperioden
Das Ergebnis:
-
feine Aromen
-
niedrige Fehlgärungsrisiken
-
hohe Frische und Stabilität
Ideal für Ginjo- und Daiginjo-Stile.
4. Weiches, reines Wasser
Quellwasser aus Bergen und Flusssystemen (z. B. Kitakami):
-
meist weich bis mittelweich
-
unterstützt elegante Textur
-
fördert klare Fermentation
Das Wasser trägt zur typischen sauberen Linie der Sake bei.
5. Starker Fokus auf Junmai & Handwerk
Viele Iwate-Brauereien legen Wert auf:
-
Junmai-Sake (nur Reis, Wasser, Koji)
-
moderate Alkoholwerte
-
Zurückhaltung bei Filtration & Zusätzen
Qualität entsteht durch Technik, nicht durch Zucker oder Dufthefen.
6. Kulinarische Vielseitigkeit
Iwate-Sake sind ideale Essensbegleiter, besonders zu:
-
Fisch & Meeresfrüchten
-
klarer japanischer Küche
-
moderner, reduzierter europäischer Küche
Sie überdecken nicht, sondern strukturieren den Geschmack.




