BANJŌ JŌZŌ Co., Ltd.

BANJŌ JŌZŌ Co., Ltd. gehört zu den ältesten Sake-Brauereien Japans und blickt auf eine Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1647 reicht. Der Name Kuheiji ist kein Markenname, sondern ein über Generationen vererbter Berufsname – heute geführt von Kuheiji Kuno in 15. Generation. Was diese lange Kontinuität ermöglicht hat, ist nicht Stillstand, sondern der konsequente Wille zur Innovation.

Mit dem Anspruch, japanischen Sake im 21. Jahrhundert neu zu positionieren, initiierte die 15. Generation eine grundlegende Erneuerung. Daraus entstand die Linie Kamoshibito Kuheiji, die Sake als handwerkliches, terroirgeprägtes Spitzenprodukt versteht. Der internationale Durchbruch begann in Paris, wo Spitzenköche und Sommeliers den Sake für seine handgemachte Qualität schätzten – und ihn jenseits kultureller Grenzen als gleichwertig zur großen Weinkultur erkannten.

In diesen Gesprächen rückte ein Thema immer wieder in den Mittelpunkt: der Reis. Fragen nach Herkunft, Sorte und Anbau führten zu einer radikalen Konsequenz – dem eigenen Reisanbau. In Kurodashō begann Banjo Jōzō, Sake-Reis selbst zu kultivieren, später auch Omachi-Reis in Okayama (Akaiwa). Daraus entstand das Projekt Kyōden und schließlich Domaine Kurodashō, das die enge Verbindung zwischen Reisfeld und Brauerei sichtbar macht.

Die Auseinandersetzung mit der europäischen Weinkultur führte noch weiter: Inspiriert von Bourgogne (Morey-Saint-Denis) entstand Domaine Kuheiji, ein handwerklich erzeugter Wein in Frankreich (erste Abfüllung 2020). Parallel dazu entwickelte sich durch die Zusammenarbeit mit französischen Reisbauern der „Born in Camargue“ Sake – ein in Frankreich kultivierter Reis-Sake.

Banjo Jōzō vertritt eine klare Überzeugung: Reis ist das Terroir des Sake. So wie Wein vom Jahrgang und den Trauben lebt, hängt der Charakter von Sake untrennbar vom Reis ab. Diese Philosophie prägt heute jedes Projekt der Brauerei – als Brücke zwischen Tradition, Landwirtschaft und moderner internationaler Genusskultur.

Präfektur Aichi (愛知県)

Sake aus Nagoya bzw. der Präfektur Aichi (愛知県) besitzt ein sehr eigenständiges Profil und unterscheidet sich deutlich von den nördlichen Ginjo-Regionen. Aichi gilt als Herz der Umami- und Kimoto/Yamahai-Kultur.

1. Kräftiger, umami-betonter Stil

Aichi-Sake sind bekannt für:

  • Tiefe, Körper und Struktur

  • weniger Fokus auf Duft, mehr auf Mundgefühl

  • oft trockene, herzhafte Wirkung

Sie sind gemacht, um Speisen zu tragen, nicht um sie zu überduften.

2. Hochburg von Kimoto & Yamahai

Die Region ist historisch stark mit traditionellen Startermethoden verbunden:

  • natürliche Milchsäuregärung

  • markante Säure-Umami-Balance

  • große Reifefähigkeit

Viele Klassiker Japans stammen aus Aichi.

3. Einfluss der lokalen Küche

Aichi ist berühmt für Hatchō-Miso, Tamari-Sojasauce, Hitsumabushi (Unagi):

  • salzig, fermentiert, umami-reich
     Der Sake ist bewusst robust und standfest, um diese Küche zu begleiten.

4. Reis & Terroir-Denken

Neben Yamada Nishiki spielt Omachi eine wichtige Rolle.
Brauereien wie Banjo Jōzō (Kuheiji) haben das Terroir-Denken stark vorangetrieben:

  • Fokus auf Reisjahrgang & Herkunft

  • enge Verbindung zwischen Reisfeld und Brauerei

5. Wasser aus Kiso- & Yahagi-Systemen

Das Wasser ist meist:

  • mittelhart

  • mineralisch strukturiert

  • ideal für kraftvolle Gärung

Es unterstützt Tiefe und Stabilität.